Lebensmittel wegwerfen verboten (mittel)

Dumpstered_vegetables82 Kilogramm Lebensmittel wirft jeder Deutsche pro Jahr durchschnittlich weg. Dies schrieb die Süddeutsche Zeitung im März 2012. Zwanzig bis dreißig Kilogramm – so viel landen in Frankreich durchschnittlich pro Person im Müll. Viele Supermärkte werfen große Mengen an essbaren Lebensmitteln weg. Auch in anderen europäischen Ländern ist die Situation ähnlich. Im Mai hat das französische Parlament ein Gesetz gegen die Verschwendung erlassen und ist damit ein Vorbild für andere Länder.

Größere Supermärkte in Frankreich dürfen essbare Lebensmittel nicht mehr wegwerfen. Sie haben die Pflicht, sie an gemeinnützige Organisationen zu spenden oder zu recyclen. Außerdem lernen die Kinder jetzt im Schulunterricht, wie man weniger Lebensmittel verschwendet.
Auch Italien möchte ein ähnliches Gesetz erlassen. Unternehmen, die weniger wegwerfen, sollen weniger Steuern zahlen.

Aber es gibt auch anderswo Maßnahmen gegen die Verschwendung: In Großbritannien testet man zur Zeit einen Sticker namens „Bump Mark“. Er klebt auf der Verpackung des Lebensmittels. Wenn zum Beispiel ein Stück Käse nicht mehr gut ist, verändert der Sticker sein Aussehen. Verbraucher können so leicht erkennen, ob ein Lebensmittel noch gut ist.

Auch im privaten Bereich gibt es Initiativen: Manche Privatleute in Deutschland, Österreich und der Schweiz, oft politische Aktivisten, gehen „containern“. Das bedeutet, sie holen Lebensmittel aus den Abfallcontainern von Supermärkten, Bioläden oder Fabriken. Diese Lebensmittel sind sehr häufig noch gut und essbar. Der Berliner Raphael Fellmer, der fast ohne Geld lebt, hat seinen Alltag und auch das Containern in seinem Buch „Glücklich ohne Geld“ beschrieben. Auf einer seiner „Rettungstouren“ entdeckte er zum Beispiel viele Packungen Linsen, Erbsen und Nüsse, die das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht erreicht hatten und war sehr überrascht.
Im Internet gibt es einige Websites wie foodsharing.de, die das Motto „Teilen statt Verschwenden“ haben. Man kann dort erfahren, wo in der Nähe jemand Lebensmittel zum Teilen anbietet, in Kontakt treten und die Lebensmittel abholen.

 

Quellen:
Enorm Nr. 03 Juli/August 2015
http://goo.gl/1IgfSm
https://foodsharing.de/
http://www.raphaelfellmer.de/buch-gluecklich-ohne-geld/
https://de.wikipedia.org/wiki/Containern
http://goo.gl/C2MjtU
http://goo.gl/1efqb5
Foto: https://de.wikipedia.org/wiki/Containern

Wörter:
wegwerfen (trennb. Verb)=to throw away
durchschnittlich=on the average
im Müll landen=to end up in the trash
essbar=eatable
ein Gesetz erlassen=to enact a law
Verschwendung, die=waste
Vorbild, das; Vorbilder=role model
Pflicht, die; Pflichten=Obligation
gemeinnützig=charitable
spenden=to donate
verschwendet<-verschwenden=to waste
ähnlich=similar
Steuer, die; Steuern=tax,es
anderswo=elsewhere
Maßnahme, die; Maßnahmen=measure,s
kleben=to stick
verändern=to Change
Aussehen, das=appearance
erkennen=recognize
Bereich=area
Privatleute=private persons
beschrieben<-beschreiben=to describe
Rettung, die; Rettungen=rescue
entdecken=to discover
Mindesthaltbarkeitsdatum, das; -daten=best-before date
das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht<-erreichen=to expire
überrascht<-überraschen=to surprise
teilen=to share
Nähe, die=neighbourhood
anbieten=to offer
abholen=to collect

 

Teste dich: Was ist richtig?

1. In Deutschland … durchschnittlich jede Person 82 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr … .

a) spendet … an Hilfsorganisationen
b) wirft … in den Müll
c) kauft … im Supermarkt

2. In Frankreich sollen große Supermärkte Lebensmittel, die noch gut sind und die sie nicht mehr verkaufen können,…

a) als Futter für Tiere oder als Spende für arme Familien abgeben
b) recyclen oder an Schulen spenden, in denen die Kinder lernen, Lebensmittel nicht zu verschwenden und wie man gesund kocht
c) an Hilfsorganisationen spenden oder recyclen

3. „Bump Mark“ ist…

a) eine neue Währung, mit der man in Bio-Supermärkten einkaufen kann.
b) ein Zertifikat für Supermärkte, die weniger Lebensmittel verschwenden.
c) ein Aufkleber, der anzeigt, wenn ein Lebensmittel nicht mehr gut ist.

4. Raphael Fellmer hat bei einer seiner „Rettungsaktionen“ viele Lebensmittel entdeckt, die…

a) in der Mülltonne gelegen haben, obwohl sie das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht erreicht hatten.
b) in der Mülltonne gelegen haben, obwohl sie noch gut waren.
c) in der Mülltonne gelegen haben, obwohl die meisten noch essbar waren.

 

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